Das eine Kind möchte in Ballacks Fuß(ball)stapfen treten, das andere sich beim Kampfsport dem Actionheld Jacky Chan annähern. Andere Kinder wiederum möchten ihre neue Geige vor Glück am liebsten mit ins Bett nehmen oder vergessen beim seligen Klimpern auf dem Klavier die Zeit. Stolz beglückwünschen sich die Eltern zu der Entscheidung, das Kind für dieses Hobby anzumelden. Doch der Tag, an dem die erste Begeisterung von der Ernüchterung eingeholt wird, kommt fast immer: Da vergisst das Kind das Üben des Instruments und begibt sich auch nach entsprechender Erinnerung nur maulend an selbiges.
Oder der Fußballnachwuchs hat keine Lust aufs Kicken, sondern möchte lieber schlaff im Wohnzimmer abhängen und Wii spielen.
Motivation – ohne die Eltern geht’s nicht
Solche Durchhänger sind fast immer unvermeidlich. Damit ein Kind aber durch diese Talsohle gut hindurch kommt, sind Lehrer, Trainer und auch die Eltern gefragt: Sie alle sollten möglichst gemeinsam versuchen, das Kind zum Weitermachen zu animieren. Denn Kinder können sich in solchen Phasen kaum selbst motivieren, was umso mehr gilt, je jünger sie sind.
Nicht jede Trainingsstunde neu verhandeln
Bei einem sportlichen Hobby haben die Eltern zwar keinen direkten Einfluss aufs Training, können aber dennoch mit dem Nachwuchs die Abmachung treffen, dass das Training regelmäßig wahrgenommen wird. Zu viele Worte müssen sie hierbei nicht machen. Wer das Kind ausführlich vom Spaß zu überzeugen versucht, den das Training ihm bringen wird, diskutiert bald über jede Trainingsstunde. Dies gilt vor allem, wenn Eltern der Unlust nachgeben und das Kind zu Hause lassen. Päpstlicher als der Papst müssen Eltern trotzdem nicht sein: War ein Schulvormittag besonders anstrengend und ist das Kind ausgelaugt oder seelisch aus irgendeinem Grund angeschlagen, darf eine Ausnahme sein: „Wir bleiben
ausnahmsweise zu Hause, weil ich glaube, dass es heute wirklich zu viel für Dich wäre, wenn Du jetzt noch zwei Stunden unterwegs bist.“
Zu romantische Vorstellung vom Hobby
Hier sollten Eltern den Nachwuchs auffangen. Kinder brauchen etwas Zeit, um ein Hobby wirklich kennenzulernen. Wirft ein Kind allzu schnell das Handtuch, kann es nicht die Erfahrung machen, dass das Überwinden kleinerer Anfangshürden Früchte trägt. Zwar sollte es die Möglichkeit haben, verschiedene Aktivitäten auszuprobieren, doch das Tempo darf nicht zu hoch sein. Vor einem Wechsel kann die Nase ruhig tiefer ins jeweilige Hobby gesteckt werden.